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02.05.2016

Neuordnung des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes – Unterschriftensammlung

Sehr geehrte Damen und Herren,

sicher haben Sie es bereits der Presse entnommen: die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wird am 31. Mai eine Neuordnung des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes vorstellen.

Diese soll bereits zum 01. Juli dieses Jahres in Kraft treten.

Nach allem, was bisher zu erfahren war, findet der Main-Kinzig-Kreis in diesen Plänen keine Berücksichtigung. Stattdessen sollen Eltern mit ihren erkrankten Kindern außerhalb der Sprechzeiten nach Offenbach fahren, ganz unerheblich, ob sie im Raum Hanau, Gelnhausen oder Schlüchtern wohnen. Kurze Beine, kurze Wege? Leider nicht. Leider sind weder die Bedürfnisse der Familien noch die gut funktionierenden Strukturen an den Klinik-Standorten in unserem Kreis berücksichtigt worden. Mit den Main-Kinzig-Kliniken ist nicht darüber gesprochen worden, nicht mit den Kliniken in Hanau, nicht mit dem Main-Kinzig-Kreis, nicht mit den Bürgermeistern.

Dabei verfügt der Main-Kinzig-Kreis über starke Main-Kinzig-Kliniken, die von jährlich rund 9.000 Notfallambulanz-Patienten im Kindesalter aufgesucht werden. Seit mehr als zehn Jahren versorgen die Ärzte im Gelnhäuser Krankenhaus die Kinder und Jugendlichen – im Wesentlichen außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte, tagsüber wie auch nachts, an Wochenenden, Feiertagen sowie in Ferienzeiten – mit klinikeigenem Personal. Eine ebenso gute Versorgung bieten die Krankenhäuser in Hanau. Diese Dienstleistung ist eng mit den niedergelassenen Kinderärzten der Region abgestimmt.

Sicher ist es nicht im Sinne der kleinen Patienten, ihrer Eltern und Angehörigen, diese gut funktionierenden Strukturen abzubauen. Sie gehören gestärkt! Wer mit einem fiebrigen Kind nachts Hilfe benötigt, soll künftig eben nicht noch Fahrtstrecken von über 50, 60 oder gar über 70 Kilometer auf sich nehmen müssen.

Die KV Hessen will acht flächendeckende pädiatrische Bereitschaftsdienstbezirke mit zehn Standorten in Hessen einrichten. Weder die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen noch ein anderer Standort im Kreis wurde von der KV Hessen für einen pädiatrischen Bereitschaftsdienst vorgesehen. Um es deutlich zu machen: Alle hessischen Kinderkliniken sind in dieses Konzept integriert worden, außer jene in Gelnhausen, Hanau und Rüsselsheim. Warum der Main-Kinzig-Kreis also, mit dieser Größe und der höchsten Einwohnerzahl aller Flächenkreise im Land, völlig außen vor bleibt, ist nicht verständlich. Die Kassenärztliche Vereinigung erklärt ihre Gründe nicht. Sie bespricht dieses Konzept überhaupt nicht in der Öffentlichkeit. Sie verweigert jedes Gespräch.

Deshalb hat der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa, eine Unterschriftensammlung initiiert, um der Forderung nach einem Kinderärztlichen Bereitschaftsdienst im Main-Kinzig-Kreis nachhaltig Ausdruck zu verleihen. Diese Initiative wird parteiübergreifend unterstützt.

Ebenfalls soll die bestehende Notfallambulanz am Standort Gelnhausen gestärkt werden. Es ist wichtig, für starke Klinikstandorte in Hanau und Gelnhausen einzutreten.

Eine einfache Möglichkeit an dieser Petition teilzunehmen, ist, sie online zu unterzeichnen. Einen entsprechenden Link finden Sie auf der Seite des Main-Kinzig-Kreises unter www.mkk.de.

Unterschriftenlisten finden Sie in allen Rodenbacher Kindertagesstätten, in der Bücherei sowie im Foyer des Rathauses.

Ich hoffe, dass wir durch öffentlichen Druck die Chance haben, das wohnortnahe Angebot einer pädiatrischen Notfallambulanz zu stärken statt zu schwächen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Klaus Schejna
Bürgermeister

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