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02.05.2017

Es wird leiser - Viergleisiger Ausbau Hanau–Gelnhausen

Über den Ausbau der Bahnstrecke Hanau-Gelnhausen habe ich in den zurückliegenden Monaten mehrfach berichtet. Vor kurzem erreichte mich nun der Newsletter des Ausbauprojektes mit interessanten Aussagen zu Lärmschutz. 

Im Newsletter 1/2017 der DB Netze AG sind auch zwei Karten abgedruckt, die die lärmtechnischen Verbesserung eindrucksvoll verdeutlichen. Leider eignen sich die Karten nicht zum Abdruck im Rodenbach Kurier. Deshalb empfehle ich allen Interessierten, die Homepage des Projektes im Internet unter www.hanau-wuerzburg-fulda.de zu besuchen. Dort stehen nicht nur der Newsletter sondern auch alle anderen bisher veröffentlichten Berichte, Karten und Protokolle der Arbeitsgruppen zum Download bereit. 

Für alle, die keinen Zugriff auf das Internet haben, gebe ich nachstehend die Aussagen aus dem Newsletter 1/2017 der DB Netz AG wieder: 

„Gute Nachrichten für die Anlieger der Bahnstrecke zwischen Hanau und Gelnhausen: Mit dem Ausbau wird es leiser. Hierfür sorgen verbesserter Lärmschutz und leisere Güterwagen. 

Kaum zu glauben aber wahr: Obwohl sich der Zugverkehr auf der Strecke Hanau und Gelnhausen mit dem viergleisigen Ausbau erheblich steigern wird, wird der Zuglärm weniger. Wie das möglich ist? Zum einen dadurch, dass die Güterzüge künftig alle mit anderen Bremsen ausgestattet sein müssen, die die Räder weniger aufrauen, so dass beim Fahren weniger Lärm entsteht. „Allein der Effekt der leiseren Güterwagen ist enorm“, erklärt Oliver Blank, der bei der DB Netz AG für den Ausbau des Abschnitts verantwortlich ist. „Die schalltechnische Untersuchung hat ergeben, dass es im Vergleich zu heute trotz 80 Prozent höherem Verkehrsaufkommen beim Güterverkehr kaum mehr Lärm geben würde. Das liegt allein an der anderen Bremstechnik.“ Die DB wird bis Ende 2020 ihre gesamte Flotte von 64.000 Wagen auf die neue Technik umrüsten. Der Bund sieht darüber hinaus ein Gesetz vor, das den Betrieb lauter Güterwagen ab 2020 verbietet.

Strengere Grenzwerte

Aber damit ist es lange nicht genug. Denn an einer Aus- und Neubaustrecke gelten für die erforderlichen Genehmigungsverfahren seit dem 1. Januar 2015 neue, strengere Lärmschutzgrenzwerte als an bestehenden Strecken. „Wir müssen es leiser machen als heute“, erläutert Blank. Der zusätzliche Lärmschutz wird vor allem durch neue Lärmschutzwände gewährleistet. So wird es auch so genannte Mittellärmschutzwände geben, das heißt zusätzliche Lärmschutzwände

zwischen den Gleisen. Falls diese „aktiven Schallschutzmaßnahmen“ nicht ausreichen, kann zusätzlich auch noch „passiver Schallschutz“ zum Beispiel in Form von Schallschutzfenstern nötig werden. Wo genau die Wände platziert werden und wie hoch diese im Einzelfall werden, können die Bahn-Experten heute jedoch noch nicht sagen. „Die genaue Berechnung und Ausgestaltung der jeweiligen Schallschutzmaßnahmen erfolgt im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens“, erklärt Blank.

Schnelle Gleise innen

Diese Planfeststellungs- oder auch Baurechtsverfahren werden ab dem kommenden Jahr von der DB vorbereitet. Eine wichtige Voraussetzung dafür war der so genannte „Variantenentscheid“, das heißt die Beantwortung der Frage, auf welchen der künftig vier Gleisen der langsame Nah- und Güterverkehr und auf welchen der schnelle ICE-Verkehr fahren soll. Weiterhin war zu prüfen, für welche Geschwindigkeit die Strecke ausgelegt werden soll. Die Bewertung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten „schnelle Gleise innen“ und „schnelle Gleise außen“ hat ergeben, dass die Variante mit außenliegendem Nahverkehr in Summe die Vorzugsvariante darstellt und weiterverfolgt werden soll. Bei der Geschwindigkeit sprechen die Vorteile für eine Anhebung von ursprünglich 200 auf 230 km/h. Diese Variante wurde auch von der Arbeitsgruppe „Hanau–Gelnhausen“ des Dialogforums favorisiert. Die Teilnehmer sprachen deshalb von einem „ersten wichtigen Erfolg“ des Dialogforums. Auch für die Bahn war diese Entscheidung ein wichtiger Meilenstein. „Wir bereiten jetzt die Ausschreibung für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung vor“, so Blank. „Gleichzeitig laufen die Planungen für das neue elektronische Stellwerk, das in Gelnhausen entsteht, weiter auf Hochtouren.“ Mit seinem Bau soll bereits 2019 begonnen werden. Die ersten baulichen Vorabmaßnahmen wie die Beseitigung des Bahnübergangs Bleichstraße am Bahnhof Hailer-Meerholz in Gelnhausen starten nach aktueller Terminplanung in 2020.“ 

Zusammen mit der Verwaltung werde ich die Ausbauplanungen weiterhin in den Arbeitsgruppen und im Dialogforum der Bahn begleiten und mich engagiert für die Berücksichtigung Rodenbacher Belange und insbesondere für einen zukünftig barrierefreien Zugang zu den Gleisen des Nahverkehrs einsetzen und darauf drängen, dass die Möglichkeit einer Fußgängerunterführung ebenfalls geprüft wird.  

Ihr
Klaus Schejna
Bürgermeister

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