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27.04.2017

Nahversorgungszentrum in Oberrodenbach?

Jeder hat ein Interesse daran, die Nahversorgungssituation in Oberrodenbach zu erhalten und möglichst zu verbessern! Das war bereits im letzten Jahr das erklärte Ziel aller Anstrengungen der Gemeindeverwaltung. Mit vielen kleinen Bausteinen haben wir dazu beitragen können, dass eine rudimentäre Versorgung auch nach der unternehmerischen Entscheidung zur Schließung des Reinert Marktes noch möglich ist. 

Das Planungsrecht liefert dafür die Anforderungen und Voraussetzungen, um festzustellen, welche Projekte an welchem Standort in welcher Dimension überhaupt den Hauch einer Möglichkeit haben, umgesetzt werden zu können. Eine Bürgerbeteiligung benötigt eine solide, faktenbasierte Grundlage, damit sie erfolgreich sein kann. 

Die Lage von Nahversorgungzentren ist generell vor einer solchen Diskussion planungsrechtlich zu erörtern und liegt nicht alleine in der Hand der Gemeindeverwaltung bzw. der Gemeindevertretung. Der Regionale Flächennutzungsplan in Verbindung mit dem regionalen Einzelhandelskonzept ist dabei die Grundlage, mit dem die Lage, Größe und Sortimente von Einkaufszentren bestimmt und die Auswirkungen auf den umliegenden Einzelhandel festgestellt werden. Priorität hat danach, die Versorgung innerhalb der Städte und Dorflagen der Versorgung auf der grünen Wiese vorzuziehen. Dabei sollen die Ortszentren gestärkt und eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung gesichert werden. Jedes Einkaufszentrum in Randlage auf der grünen Wiese läuft dieser Zielsetzung zuwider.

Außerdem spricht die Lage der Flächen im Regionalen Grünzug und in einem Gebiet mit hoher Relevanz für den Kaltlufthaushalt gegen eine – wie auch immer geartete - Bebauung des Gebietes zwischen dem Tannacker und der Sportanlage Hainmühle, wie eine Vorprüfung der Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Rodenbach aus dem Jahr 2016 ergeben hat. 

Der vorgeschlagene Standort wird daher planungsrechtlich nicht abzubilden sein und schon gar nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die nächste Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist für das Jahr 2020 vorgesehen. 

Nun werden durch das von der CDU vorgelegt öffentliche Konzept des „Nahversorgungszentrums“ auf der grünen Wiese neben der Sportanlage „Hainmühle“ falsche Erwartungen geweckt. So wird bereits darüber diskutiert, welcher Einkaufsmarkt persönliche Vorlieben am besten bedient oder am besten zu Rodenbach passt. 

Ich halte dieses Vorgehen für wenig seriös. 

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass aufgrund des geltenden Flächennutzungsplanes und der örtlichen Verhältnisse in und um Oberrodenbach die Ansiedlung eines Einkaufszentrums planungsrechtlich schwer zu verwirklichen sein wird.

Dass es Begehrlichkeiten von Marktketten gibt, sich dort anzusiedeln, möchte ich dabei gar nicht in Frage stellen. 

Gerne bin ich bereit, gemeinsam eine politische Lösung für die Versorgung Oberrodenbachs zu erarbeiten.

Mir ist es dabei aber wichtig, das gemeinsame Konzept auf solide Fakten zu gründen und nicht mit den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürgern zu spielen! 

Ihr

Klaus Schejna
Bürgermeister

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