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22.05.2006


Rodenbacher Ortserneuerung macht das finanziell möglich

Sie haben die Spinnenruhe gestört. In den verwinkelten, verstaubten Katakomben. Dort, wo die Öltanks platziert sind, die Heizung schnurrt. Längst keine Bierfässer mehr lagern, süffige Weine. Sie haben über den desolaten Zustand des schon lange ruhenden Bistros der Jugend gestaunt. Proper hergerichtete Räume gesehen, in denen die Zweigstelle des Bürgerbüros und die Bücherei, der Miniclub untergebracht sind, wo Blasorchester und Musizierkreis üben, den jüngst aufgefrischten Jugendtreff „TrueLife".

Und sich erinnert: Hier stiegen einst die sagenhaften, feucht-fröhlichen Oberrodenbacher Feste, gab es einen langen Gang mit etlichen Nischen zur Bar und den Schweinestall, wo der „Schützenhof"-Gastwirt die Wuzz mit dem Fett fütterte, was von den Portionen auf dem Teller blieb. Nun soll dieses zentral in der Ortsmitte liegende, ehemalige Gasthaus, das die Gemeinde erworben hat, aufgemöbelt werden.

Das vom Land Hessen mit guten Zuschüssen subventionierte Programm zur Ortserneuerung macht das dann möglich. Also machten sich Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung, Vereinsvertreter, die Bibliothekarinnen auf, um den Ist-Zustand des verwinkelten Gebäudes zu bewerten.

Mit dabei Klaus Heim aus dem diese Dorferneuerung begleiteten Hanauer Architektenbüros Heim und Wölk und der stellvertretende Leiter des Gemeindebauamtes, Frank Kirchhoff, der diese Erneuerung Rathaus offiziell „begleitet". Die Ausgangslage: Die Gemeinde stellt das

Areal als Hülle zur Verfügung. Oberrodenbachs Vereine und Bürger müssen was daraus machen. Der Architekt hat dazu Ideen entwickelt. Der „Schützenhof' soll - wie derzeit schon in Ansätzen - ein „sozial-kulturelles Zentrum für Oberrodenbach" werden, kein zweites Bürgerhaus, kein Haus der Vereine. Oberrodenbach hat seinen Bürgertreff. Die meisten Vereine haben ihre eigenen Häuser. Klaus Heim rät dazu, da der gesamte Gebäudekomplex für diesen Zweck viel zu voluminös und verschachtelt ist, Anbauten abzureißen. In der Kernzone soll ein Miteinander der Generationen angestrebt Werden. Zum Beispiel im Erdgeschoss und integriert in die Zweigstelle der Bücherei ein Lese-Cafe, ein Vortragsraum. Die Vereine und Organisationen, die den „Schützenhof" bereits nutzen, sollen ein Bleiberecht haben, müssen vielleicht in andere Räume umziehen.

Und wer trägt dieses Zentrum? Heim hat einen von den Bürgern gebildeten Förderverein angeregt. Frank Kirchhoff unterstrich die Haltung der Gemeinde: „Der Schützenhof ist nur dann im gewünschten Sinne wiederbelebar, wenn aus dem Förderverein was wird." Und nur dann könnten die Zuschüsse des Landes abgerufen werden.

Um Nägel mit Köpfen zu machen, ist ein nächster Termin bereits vereinbart: Am Mittwoch, 31. Mai, soll im Bürgertreff Oberrodenbach ab 19 Uhr in möglichst großem Kreis über die Ideen zur Nutzung des ehemaligen Gasthauses debattiert werden. Es bleibt dabei: Vorschläge aus dem Kreis der Einwohner sind auch bei diesem Projekt weiterhin willkommen.

Zeitungsartikel aus dem Hanauer Anzeiger vom 20.05.2006 (ep/hhs.)

 

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